
Silbermünzenfund
Spektakulärer Silberschatz auf Rügen entdeckt
Rund 6000 Silbermünzen aus dem 11. Jahrhundert haben Archäologen in der Nähe von Lancken-Granitz im Südosten von Rügen ausgegraben. Aber nicht nur auf Rügen, auch an zwei weiteren Orten in Mecklenburg-Vorpommern wurden wichtige archäologische Funde gemacht, darunter kostbare Bronzeschwerter und wertvolle Perlen.
Nach ersten Erkenntnissen waren die Silbermünzen in einem Tongefäß im Boden vergraben worden. Wie es später zerbrach, lässt sich nur vermuten, wahrscheinlich beim Pflügen des Ackerlands. Das Silbergewicht der Münzen, so Landesarchäologe Detlef Jantzen bei der Vorstellung des Fundes im Schweriner Depot, betrage 6,7 Kilo. Ein Großteil der Münzen stamme aus dem westlichen Deutschland und aus der Meißen-Oberlausitz-Region, rund zehn Prozent aus Böhmen, Ungarn, England und Dänemark. Es ist der bislang größte slawenzeitliche Münzschatz, der seit 1945 entdeckt wurde.
Sieben teils kostbar verzierte Bronzeschwerter, die bereits 1.000 Jahre vor Christus gefertigt wurden, fanden Archäologen bei Mirow im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Wie Landesarchäologe Jantzen erklärt, seien sie in einem Moor versenkt worden. Vermutlich waren die rund 3.000 Jahre alten Waffen als religiöse Opfergaben gedacht. Es sei, so Landeskulturministerin Bettina Martin, bisher noch nie eine so große Anzahl bronzezeitlicher Schwerter an einem Ort entdeckt worden.
Ebenfalls aus dem 11. Jahrhundert stammt ein weiterer Silberschatz, der bei Mölln, nordwestlich von Neubrandenburg, gefunden wurde. Besonders ist bei diesem archäologischen Fund, dass neben Perlen, vermutlich aus der Kaukasusregion, auch mehrere kleine silberne Reliquiengefäße dazugehören. Dies seien, so Jantzen, sehr frühe Zeugnisse des Christentums für den Nordosten.
Foto: Fotos: Ines Reese
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