Auf Pellworm, kann man das Rungholt Museum besuchen,in dem Fundstücke aus dem untergegangenen Land ausgestellt werden. (Foto: Kur- und Tourismusservice Pellworm)

Versunkene Kirchen

Spurensuche im Wattenmeer

Osterwohld und Buphever, Königsbüll und Rorbeck - ganz alte Karten verzeichnen Kirchen und Kapellen vor der heutigen Küste. Steht man an der Nordsee und blickt dorthin, schaut man auf das Wattenmeer; auf Wasser, auf Wellen, auf versunkenes Land. Spürt den Wind und die Macht des Meeres. Siedlungen gingen unter und damit auch Orte des Glaubens und des Gebets, vieles verlor sich im Dunkel der Geschichte. Sind die oben genannten Orte und ihre Kirchen, und einige mehr, auch versunken und lang verloren, vergessen sind sie nicht:

In der Kirche St. Johannis in Nieblum auf Föhr befindet sich ein beeindruckendes Kunstwerk; ein von Schnitzereien umgebendes Gemälde, dies ist ein sogenanntes Epitaph. „Es soll", so erzählt es der Föhrer Kirchenführer Nickels Olufs, „nach der großen Flut von 1634 von der untergegangenen Kirche von Königsbüll hier in die Kirche von Nieblum gebracht worden sein." Bild und Rahmen sind außergewöhnlich gut erhalten. Die gemalte Darstellung zeigt die Verkündigung Marias und die Anbetung des Hirten zusammen mit der Stifterfamilie, die in feinen spanischen Kostümen am unteren Bildrand zu sehen sind. Dass dieses Epitaph in der Flutkatastrophe aber tatsächlich unterging und im Wasser schwamm, ist unwahrscheinlich. Wahrscheinlich ist, dass es auf geordnetem Weg nach Föhr kam, denn ein Nachfahre der Stifterfamilie wurde damals Pastor in Nieblum. Die Stifterfamilie auf dem Bild wirkt vornehm, angesehen und wohlhabend war sie gewiss. „Als das Epitaph im Jahre 1613 angefertigt wurde, herrschte an der Küste große Armut. Nur sehr wenige Familien konnten sich so etwas leisten", berichtet Nickels Olufs. Aber als in der Nacht vom 11. auf den 12. Oktober 1634 die Deiche an der Küste brachen, nützte dies auch Königsbüll nichts. Weite Teile der Küste wurden von dieser verheerenden Flut zerstört, die Zahl der Todesopfer schwankt, dürfte aber in die Tausende gehen. Am schwersten betroffen war die Insel Strand. Dort stand die Kirche von Königsbüll, dort gingen auch andere unter. 

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