Cuisse madame" wird mit Reisbrei serviert und mit Erdbeeresaft übergossen.

Rezept der Woche: Quetschmadam

Kleine Anzüglichkeiten zum Dessert

Frauenschenkel gibt es leider nicht mehr. Früher waren sie sehr beliebt und wurden gerne als Nachspeise gereicht, jedenfalls im Alten Land, wo es genug davon gab. Sie galten es absolute Köstlichkeit und kamen nur zu besonderen Anlässen auf den Tisch.

Sie wurden auch nicht gequetscht, sondern nur leicht gedünstet. Und die Altländer Bauern waren auch keineswegs Kannibalen, sondern züchteten eine französische Birnensorte, die „Cuisse madame" hieß, eine manchmal leicht rötlich angehauchte Frühbirne mit schlankem Hals und flaschenförmigem Körper. Da „Cuisse" korrekt übersetzt Oberschenkel heißt, wurde daraus „Cuisse madame", wobei Quetschmadam dann die Verballhornung des Namens ist. Wahrscheinlich ist die Aussprache einfach an der norddeutschen Zunge gescheitert.

Cuisse madame" wird mit Reisbrei serviert und mit Erdbeeresaft übergossen. Damals eine Leckerei, die nicht alltäglich war, denn Reis gehörte genau wie Ceylon-Zimt oder Canel, zu den Kolonialwaren, die per Schiff von Übersee eingeführt wurden und entsprechend teuer waren. Wie selten Reis auf den Tisch kam, zeigt, dass der norddeutsche Dichter Theodor Storm Reisbrei in seiner Novelle „Renate" zum besonderen Gericht für einen Ehrengast an der Tafel erhob.

Das Rezept für Quetschmadam finden Sie hier: www.landundmeer.de

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