Rund ums Jahr viele Events zum Gedenken an den großen Dichter. (Foto: Oliver Franke)

Zum 200. Geburtstag von Theodor Storm

Es "stormt" in Husum

„Storm-Stadt Husum“ – so lautet eine Bezeichnung für die gemütliche Hafenstadt an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste, in ewiger Erinnerung an den berühmtesten Sohn der Stadt: Theodor Storm (1817-1888). Am 14. September 2017 jährt sich der Geburtstag des Schriftstellers und Juristen zum 200. Mal. Im Jubiläumsjahr „stormt“ es daher in seiner nordfriesischen Heimatstadt, denn Husum ehrt den Dichter 2017 mit einem umfassenden Programm.

Federführend für die zahlreichen Veranstaltungen im Storm-Jahr 2017 in Husum ist die Theodor-Storm-Gesellschaft. Die Schirmherrschaft für die Veranstaltungen der Literatur-Gesellschaft hat der Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, Torsten Albig, übernommen.

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Der Musiker Stefan Gwildis präsentiert seine Version des berühmten "Schimmelreiter" im Husum Schloss. (Foto: Oliver Franke)
Programmhighlights im Frühjahr

Die Feierlichkeiten des „Storm-Jahrs 2017" beginnen am 17. März 2017, 19 Uhr, mit der Eröffnung der Storm-Saison im Rathaus Husum und der anschließenden Eröffnung der Jubiläumsausstellung im Theodor-Storm-Zentrum, denn ein Raum im Storm- Museum in der Wasserreihe wird ab sofort der bekanntesten Storm-Novelle, „Der Schimmelreiter", gewidmet. Nur einen Tag später, am 18. März 2017, präsentiert der Musiker Stefan Gwildis seine Version des berühmten Textes im Schloss vor Husum, für das noch einige wenige Restkarten beim Storm-Haus erhältlich sind. Die 80-minütige Lesung mit Musik hat bei ihrer Uraufführung in Hamburg bereits das Publikum begeistert.

Am 2. April 2017 ist „Theodor Storms Chor von 1843" in einem Konzert in der Stadtkirche St. Marien zu erleben. „Ein deutsches Requiem" von Johannes Brahms steht auf dem Programm. Der renommierte Chor wurde einst von Theodor Storm selbst – ursprünglich als „Singverein" – in Husum gegründet. Am 18. Mai 2017 wird die neue Dauerausstellung zu Leben und Werk Theodor Storms sowie die Sonderausstellung „Was macht der Poet: Theodor Mommsen und Theodor Storm 1817-2017" im Storm-Haus eröffnet. Die Sonderausstellung widmet sich dem besonderen Verhältnis von Theodor Storm zum gleichaltrigen Historiker und Nobelpreisträger Theodor Mommsen, der unweit von Husum, in Garding, geboren wurde. Die Ausstellung ist bis zum 31. Oktober 2017 zu sehen.

Programmhighlights im Herbst

Der zweite Veranstaltungsschwerpunkt des „Storm-Jahrs" liegt im September, rund um den eigentlichen Geburtstag von Theodor Storm (14. September 1817). Der Ehrentag wird mit einem Festakt am 14. September 2017 im Rathaus Husum begangen. Für alle Freunde von Sonderstempeln und Briefmarken sind am 14. September 2017 im Garten des Storm-Hauses die Ausgabe einer Gedenkganzsache und Sonderpoststempel erhältlich. Im Rahmen der Internationalen Jahrestagung der Storm-Gesellschaft in Husum, weithin bekannt als „Storm-Tagung" (7. bis 10. September 2017), die 2017 unter dem Thema „Storms Wissen" steht, findet die Premiere des Theaterstücks „STORM – das Meer – die Geister – DU" am 9. September 2017 im Schloss vor Husum statt (Premiere für die Öffentlichkeit: 10. September 2017; weitere sechs Termine sind geplant). Der Regisseur Frank Düwel inszeniert mit einem Theaterensemble aus lokalen Laiendarstellern und dem Schauspieler Wolfgang Häntsch ein ungewöhnliches Theater-Projekt, in dessen Mittelpunkt die Lyrik Storms steht.

Das ganzjährige Programm der Theodor-Storm-Gesellschaft im Jubiläumsjahr wird durch Führungen, Lesungen, Musik- und Theaterabende und die ganzjährig geöffnete Museumsausstellung im Storm- Haus im Theodor-Storm-Zentrum ergänzt. Die Theodor-Storm-Gesellschaft gilt als eine der größten literarischen Vereinigungen Deutschlands, mit Mitgliedern in aller Welt.

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Regelmäßige Stadtführungen bringen den Teilnehmern Storms Stadt näher. (Foto: Oliver Franke)
Rund um Storm im Jahr 2017

Verschiedene weitere Veranstaltungen begleiten das Storm-Jahr 2017 in Husum: Auf den regelmäßigen Husumer Stadtführungen, die zwischen dem 14. März und dem 31. Oktober 2017 von montags bis samstags um 14.30 Uhr stattfinden (Treffpunkt: vor der Tourist Information Husum, Historisches Rathaus, Großstraße 27), lernen die Gäste die Heimatstadt des Dichters sowie zahlreiche Gebäude und Orte in Husum kennen, die im Leben und in den Werken des Schriftstellers eine Rolle spielen. Noch bis zum 14. Mai 2017 ist in der Sonderausstellung „Und seitab liegt die Stadt" im „Nordfriesland Museum. Nissenhaus Husum" eine Sammlung aquarellierter Federzeichnungen von Husumer Häusern aus der Zeit Theodor Storms zu sehen. Die Sammlung erhielt der Dichter anlässlich seines 70. Geburtstags als Geschenk. Im Schloss vor Husum wird vom 16. Juli bis 10. September 2017 eine Sonderausstellung grafischer Blätter zu Storms Schimmelreiter präsentiert.

Vom 23. September bis 1. Oktober 2017 finden in Husum die alljährlichen „Pole Poppenspäler Tage" statt. Bei diesem renommierten Figurentheaterfestival in der Tradition des Puppenspielers aus Storms bekannter Novelle „Pole Poppenspäler" ist auch 2017 wieder mit einem zauberhaften Programm jenseits des „Kasperletheaters" zu rechnen.

Auch bei den Husumer Filmtagen (28. September bis 4. Oktober 2017) – das zweitälteste Film-Festival Schleswig-Holsteins – wird Theodor Storm einen wichtigen Programmschwerpunkt darstellen. Weitere Veranstaltungen in der Adventszeit, so das literarisch-kulinarische Weihnachtshighlight „Weihnachten zu Gast bei Theodor-Storm" (2. und 9. Dezember 2017), runden das Angebot in Husum im Storm- Jahr 2017 ab.

Zu Theodor Storm

Kaum eine Stadt ist so unweigerlich mit ihrem Dichter verbunden wie Husum, nicht zuletzt deshalb, weil Theodor Storm seiner Heimatstadt das Gedicht „Die Stadt" widmete. So begegnet man den Spuren des Schriftstellers aus Husum, der dem Realismus zuzuordnen ist, auf Schritt und Tritt in der nordfriesischen Kreisstadt, in der er am 14. September 1817 im Haus Markt 9 das Licht der Welt erblickte. Sein Lebensweg führte Storm jedoch auch an zahlreiche andere Orte und er lernte Menschen anderer kultureller Einflüsse kennen. Zu seinen literarischen Freunden gehörte der Neuruppiner Theodor Fontane (1819-1898) ebenso wie der Schweizer Gottfried Keller (1819- 1890), der russische Autor Iwan Turgenjew (1818-1883) oder der in Garding auf der Halbinsel Eiderstedt geborene spätere Historiker und Literaturnobelpreisträger Theodor Mommsen (1817-1903).

Storms Werke, allen voran die berühmte Novelle „Der Schimmelreiter", wurden in zahlreiche Sprachen – darunter auch Japanisch und Chinesisch – übersetzt, im Theater und der Malerei in Szene gesetzt, und mehrfach verfilmt – sogar als „To-Go-Version" mit Spielzeug- Figuren. Allerdings hat Storm nicht nur literarische Spuren hinterlassen, sondern ist längst im Alltag angekommen: Des Dichters Name und Werk zieren Straßen und Plätze, Schulen, Hotels, Ferienwohnungen und Schiffe und sogar Hochprozentiges. Das berühmte Profil schmückt Schlüsselanhänger und TShirts und sein Werk und seine Lebensstationen sind Ankerpunkte für Reiseangebote für alle Generationen und verschiedene Interessen.

Zum 200. Jubiläum ist kürzlich das Buch „Theodor Storm zum 200. Geburtstag - Aufsätze, Untersuchungen, Dokumente" erschienen, verfasst vom Storm-Forscher Prof. Dr. Karl Ernst Laage, der weltweit als der Begründer der modernen Storm-Forschung gilt.

www.husum-tourismus.de/storm

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