Der Bau war ein Insel-Politikum

Amrum Seefeuer

Für die Bewohner der Insel Amrum war seinerzeit der Bau des großen Seefeuers ganz im Süden der Insel in der Nähe von Wittdün ein Politikum ersten Ranges: Wollte die neue deutsche Regierung ihnen doch die bis dahin guten Gewinne durch Strandgut zunichte machen - schließlich verhieß ein Leuchtfeuer auf der Insel Sicherheit für die Schiffahrt und damit weniger Strandungen und weniger Einnahmen für die Strandvögte.

Auch gab es unterschiedliche Ansichten darüber, welches der günstigste Standort für ein neues Feuer sein könnte. Doch unbeeindruckt von allen Querelen entschied sich die Regierung 1873 für den Vorschlag des Herrn K.J. Clement, das neue Feuer in die Dünen nahe Wittdün zu bauen. Schon im gleichen Jahr begannen die Bauarbeiten. Mühsam mußten alle Materialien von dem kleinen Hafen Steenodde auf der Wattseite der Insel mit Pferdekarren über einen Bohlenweg in die Dünen transportiert werden. Neben den Turm wurde noch ein Wohnhaus gebaut, daß im Jahre 1875 von einem königlich preußischen Oberbootsmannsmaat als Leuchtturmwärter bezogen wurde. Obwohl es genügend einheimische Bewerbungen um den Staatsposten gegeben hatte, konnten diese nicht berücksichtigt werden, da nach damaligem Reglement nur langgediente ehemalige preußische Militärangehörige einen so wichtigen Posten bekleiden durften. Die Amrumer aber waren bis zum Jahre 1864 noch dänische Staatsbürger gewesen.

Technische Daten:

Amrum Seefeuer 
Position: 54 Grad 38 Minuten Nord, 8 Grad 21 Minuten Ost
In Betrieb:
seit 1.1.1875
Bauwerkhöhe:
42 Meter
Feuerhöhe:
63 Meter
Tragweite weiß:
23 Seemeilen
Optik:
Sammellinsen
Fernsteuerung:
seit 1983

Mehr über Leuchttürme erfahren Sie hier:www.leuchtturmpage.de

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