Gebaut in moderner Modul-Bauweise

Leuchtturm Westerheversand

Das Flugzeug umkreist den rotweiß gestreiften schlanken Turm, langsam zoomt die Kamera die grünen Wiesen heran und zeigt eine fröhliche Familie beim friesisch herben Biergenuß. So oder ähnlich sieht man ihn immer wieder, Deutschlands bekanntesten Leuchtturm, den rotweißen Riesen in Westerheversand. Wohl kein Leuchtfeuer an unseren Küsten hat es zu so einer Reklame-Berühmtheit gebracht.

Dabei ahnt niemand der Fernsehzuschauer etwas von der Gefährlichkeit des Seegebietes und der sich stark veränderenden Sände im Bereich des Heverstroms vor Küste von Nordfriesland. Weil immer wieder Schiffe auf den gefährlichen Untiefen strandeten entschied man sich erst im Jahre 1907 zum Bau des Leuchtturms. Um das so weit im Deichvorland stehende Gebäude gegen Überflutungen sichern zu können, mußte zunächst eine Warft aufgeschüttet werden, deren Erdreich damals mühsam durch Pferde festgetreten wurde. 127 Holzpfähle tragen das Fundament, auf dem der Turm aus 608 vorgefertigten Eisengußplatten zusammengeschraubt wurde. Diese für damalige Verhältnisse sehr moderne Modul-Bauweise wurde auch bei den baugleichen Türmen in Hörnum und auf Pellworm angewendet. Erst drei Jahre nach dem Probebetrieb am 26. Mai 1908 erhielt der Turm seine heutige Gürtellinsen-Optik. Die als Dynamoantrieb damals schon installierten Dieselmotoren versahen ihren Dienst bis zum Anschluß des Turms an das öffentliche Stromnetz im Jahre 1950. 1978 verlor mit der Fernsteuerung durch die Hauptschaltstelle in Tönning der letzte Leuchtturmwärter von Westerheversand seinen Job.

Technische Daten: Leuchtturm Westerheversand

Position:  54 Grad 22 Minuten Nord, 8 Grad 38 Minuten Ost
In Betrieb:
  seit 26.5.1908
Bauwerkshöhe:
  40 Meter
Feuerhöhe:  41 Meter
Tragweite weiß:  21 Seemeilen
Optik:
  Gürtellinse
Fernsteuerung: seit 1978

Mehr über Leuchttürme erfahren Sie hier: www.leuchtturmpage.de

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