Radfahren gehört auf der Insel Föhr zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen. Schließlich lädt das grüne, flache Land förmlich dazu ein, auf zwei Rädern erkundet zu werden. (Foto: (c) Föhr Tourismus GmbH / Jens Oschmann)

Ein Fahrradparadies für jeden Geschmack

Radausflugstipps an der Nordsee

Die Nordseeküste Schleswig-Holstein präsentiert sich Urlaubern als ein Fahrradparadies für jeden Geschmack. Vielseitige, gut beschilderte Radwege führen kreuz und quer durch die zumeist ebene Landschaft – vorbei an Kirchen und Haubargen, Museen, kleinen Galerien und Nationalpark-Infozentren. Die Vielfalt an Radangeboten von geführten Touren über Erlebnisrundrouten bis hin zu Serviceangeboten ist beeindruckend.

Die Husumer Meeresroute

Diese Radtour steht ganz im Zeichen des Meeres, auch wenn der erste Teil der Tour durch das Hinterland Husums führt, wo ruhige Nebenstraßen den besten Blick auf den Schobüller Berg freigeben. Dieser nimmt eine ganz besondere Rolle im Küstenschutz ein. Einzigartig macht den Husumer Stadtteil Schobüll und die umliegende Landschaft die Verbindung von Meer und Watt, Salzwiese und Marsch, Wald und Heide. Denn in Schobüll grenzt die Geest direkt an die Nordsee. Näher ran geht es nicht – kein Deich in Sicht.

Vorbei an der ehemals wichtigen Landmarke für Seefahrer, der Marienkirche in Hattstedt, radelt es sich gemütlich immer der frischen Seeluft hinterher. Hattstedt ist ein hübscher nordfriesischer Ferienort mit einem lebendigen Kunst- und Kulturleben. Wechselhaft ist die Geschichte von Friesen und Dänen in dieser Gegend. Eine Besonderheit ist der "Mikkelberg", dessen Name "der große Berg" bedeutet. Bis in die 1950er Jahre war hier das Müllergewerbe beheimatet. Heute ist der Mikkelberg ein modernes, nordisches Kunst- und Kricketzentrum, entworfen von einem dänischen Architekten.

Mit Blick auf die Halbinsel Nordstrand und die Nordsee lässt es sich abschließend im Husumer Stadtteil Schobüll herrlich rasten, baden oder das „Kirchlein am Meer" erleben, bevor es mit Schwung direkt am Deich, Wasser und Hafen in die Stadt zurück geht.

Mit ihrer Länge von 20 km und den zahlreichen Möglichkeiten für Zwischenstopps (z.B. am Mikkelberg, in Schobüll, an der Dockkoogspitze) ist diese Tour ideal für Familien und / oder „Genuss-Radler". Weitere Informationen: www.husum-tourismus.de.

Radwegenetz Eiderstedt

Das weitreichende Radwegenetz auf Eiderstedt führt mit 12 Radtouren über eine Strecke von 650 km über die Halbinsel und durch St. Peter-Ording. Die einzelnen Strecken von knapp 15 km bis zu 105 km sind sehr einladend für eine Erkundungstour auf dem Rad. Gut ausgebaute Radwege entlang der Straßen und Wege bringen einen auch bei Gegenwind komfortabel ans Ziel. Alle Touren sind als Rundtouren konzipiert und lassen sich je nach Lust und Laune miteinander kombinieren und je nach Kondition, Wind und Wetter auch verkürzen oder verlängern. Unterwegs gibt es in vielen Museen und anderen tollen Sehenswürdigkeiten Kultur, Geschichte und den Nationalpark Wattenmeer in St. Peter-Ording zu entdecken!

Ein absolutes Top-Ziel im Eiderstedt-Urlaub ist eine Tour zum Leuchtturm Westerhever. Ländliche Cafés bieten außerdem die perfekte Möglichkeit für ein Päuschen mit Kaffee und Kuchen, um gestärkt weiter durch die herrliche Landschaft zu radeln und die frische, salzige Nordsee-Luft einzuatmen.

Der Nordsee-Küsten-Radweg führt an der Halbinsel Eiderstedt von Vollerwiek über den Grothusenkoog, nach St. Peter-Ording, Tümlauer Koog und an Garding vorbei. Für Nordseeküsten-Radweg-Fahrer ist St. Peter-Ording daher ein idealer Zwischenstopp für ein paar Tage oder einen Besuch am Strand. Gut ausgeschilderte Radwege verhelfen zu einem ganz entspannten Fahrradurlaub mit Meerblick. Auch der Wikinger-Friesen-Weg führt zur Halbinsel Eiderstedt und nach St. Peter-Ording. Die Radtour zwischen Nordsee und Ostsee ist eine interessante Reise entlang der Geschichte von Wikingern und Friesen, welcher man mit Hilfe von Audiotracks, Informationstafeln und GPS-Routen auf die Spur kommen kann.

Die GPS-Routen zu den 12 Radtouren auf der Halbinsel Eiderstedt und St. Peter-Ording finden sich unter www.st-peter-ording.de

Radausflugstipps an der Nordsee
Unter dem Motto „Büsum erleben" laden die Büsumer Gästelotsen zur Radtour ein. (Foto: (c) TMS Büsum)
Op Tour in Büsum

Wind im Rücken - am Schweinedeich vorbei - Wissen im Gepäck Unter dem Motto „Büsum erleben" laden die Büsumer Gästelotsen mittwochs von Ende März bis Oktober ab 14:30 Uhr Radfahrer zu einer informativen und geselligen ca. 10 km langen Fahrradtour ein. Die Radtour mit eigenem Fahrrad startet ab dem Rathaus und ist mit einer gültigen Gäste- oder Einwohnerkarte kostenfrei.

Bei dieser gut zwei-stündigen Erlebnistour lernen sich Gleichgesinnte kennen und erfahren nebenbei Spannendes zur Geschichte Büsums. An diversen Haltepunkten erläutern die Büsumer Gästelotsen anhand ihrer Bildermappe wie sich das Ortsbild entwickelt hat und spicken diese mit lustigen Anekdoten dazu. Woher z.B. der Name Perlebucht kommt, was der Unterschied zwischen einer Wurth und einer Warft ist und was es mit dem Freilicht-Deichmuseum auf sich hat, ist für junge und jung gebliebene Teilnehmer der Radtour gleichermaßen wissenswert. Für Fragen jeglicher Art haben die Gästelotsen stets ein offenes Ohr. Ein Exkurs in die Geschichte der Deiche ist natürlich auch dabei, bevor es weiter vorbei am Marktplatz bis zum Ziel der Radtour an der auffälligen, grünen Persiluhr auf dem Ankerplatz weiter geht.

Doch wie kommt Büsum jetzt zu seinem Schweinedeich? Sicher ist, dass dort keine Schweine weideten. Die Herkunft des Namens vermutet man, könnte mit einer Familie Swien zu tun haben, die in früheren Jahrhunderten Mitglieder in der Dithmarscher Verwaltung hatten. www.buesum.de

Amrum: Tipps für Radausflüge

Das Gute an einer Insel ist ihre Ausweglosigkeit. Per Rad gibt's auf Amrum eigentlich nur eine Richtung – und die ist abhängig vom Wind. In 90 Minuten kommt man gemütlich einmal rum um das knapp 10 Kilometer lange Eiland und hat dann viel gesehen: Watt, Strand, Wald, Leuchtturm, die Vogelkoje, den Seezeichenhafen und fünf Friesendörfer. Rund 2000 Leihräder gibt's auf der Insel. Da ist alles dabei, vom Sportbike bis zum Tiefeinsteiger. Der Anteil der E-Bikes wird immer größer. Jedes dritte Rad bei Marcs Fahrradverleih direkt am Hafen hat mittlerweile schon einen Motor. Für die ganz Sportlichen gibt's dort auch E-MTB-Modelle, die wirklich jeder Sandfurche trotzen. Einmal rund um Amrum geht auch im Kettcar: Im Vierer hat die ganze Familie Platz, das kleine Modell ist für zwei Kinder ausgelegt. Da die Insel nicht sehr breit ist, kann man gut zwischen Watt- und Strandseite oder Heide und Salzwiese wechseln – je nach Brise. Merke: Der Wind gewinnt immer! Aber nach zwei Stück Friesentorte könnte man sich überlegen, den Kampf aufzunehmen. Gerade zur Hauptsaison lohnt es sich, sein Wunschrad schon vorab online zu buchen. Da das bei Ankunft der Fähre und großem Andrang auch die Verleiher entlastet, gibt es oft gute Angebote, und die Auswahl ist groß. Zum Beispiel bei www.marcsfahrradverleih.de. Infos zur Insel gibt's hier: www.amrum.de

Radfahren auf Föhr

Radfahren gehört auf der Insel Föhr zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen. Schließlich lädt das grüne, flache Land förmlich dazu ein, auf zwei Rädern erkundet zu werden. Vorbei an urigen Friesenhäusern und alten Windmühlen genießt man den Blick auf die wunderschöne Marschlandschaft oder radelt in der Godelniederung und beobachtet bei einer Pause die vielen Brut- und Rastvögel. Über 200 km ausgewiesene und leicht zu befahrene Radwege stehen großen und kleinen Radfahrern zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es fünf Themen-Routen, die zur Entdeckungsreise quer über die Insel einladen und zu den schönsten Punkten führen. Die begleitende Fahrradkarte ist in jeder Tourist-Information auf Föhr erhältlich.

Ab Sommer 2018 lädt die neue Themen-Route „Schlemmerpartie" dazu ein, Föhrer Spezialitäten zu entdecken und zu genießen. Vom zweiten Frühstück bis zum Picknick, von Fleisch und Käse, von Süßem und Obst ist auf dieser Tour für jeden Geschmack etwas dabei. Unterwegs bieten ausgewählte Erzeuger sowie verschiedene Hofläden immer wieder die Möglichkeit einen Zwischenstopp einzulegen. Dort erwartet den Besucher eine große Auswahl an inseleigenen Produkten wie Fleisch, Milch, Käse, Föhrer Obst und Gemüse, Marmeladen, feinen Kräuterölen und vieles mehr – einen freundlichen Schnack gibt es natürlich kostenlos dazu. Leckereien für hungrige Radfahrer finden sich in den zahlreichen Restaurants und urigen Cafés entlang der Strecke. Wer sein eigenes Fahrrad nicht auf die Fähre mitnehmen möchte, sucht sich bequem eins vor Ort bei den zahlreichen Fahrradverleihern aus. Wer es ganz entspannt haben möchte, leiht sich ein E-Bike und trotzt so ganz leicht jeder Böe. Die meisten der Föhrer Fahrradverleiher bieten zudem einen kostenlosen Bring- und Abholservice an und helfen bei eventuellen Pannen während der Radtour schnell aus. Weitere Informationen: www.foehr.de

Nordfriesland: Rad-Erlebnisrouten

16 Erlebnisrouten laden dazu ein, die Region rund um Dagebüll, Niebüll, Bredstedt, Leck und Klanxbüll per Fahrrad zu erkunden. Die Rad-Erlebnisrouten führen vom Deich bis ins idyllische Binnenland, durch reizvolle Naturschutzgebiete, vorbei an Dünen- oder Heideflächen, saftigen Marschlandschaften, traditionsreichen kleinen Städten und zum UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer. Alle Routen sind ausgeschildert und als Rundkurse angelegt. Je nach Kondition, Lust und Laune stehen Routen mit einer Länge von 14 bis 43 Kilometern zur Verfügung. www.nordfrieslandtourismus.de

Radausflüge an der Küste Pellworms

Pellworm bietet zahlreiche Möglichkeiten für abwechslungsreiche Radtouren mit beeindruckender Natur und abwechslungsreichen Highlights - beispielsweise die „Süderrunde". Sie ist 18 Kilometer lang und führt u.a. am Leuchtturm vorbei. Er ist mit über 40 Metern Höhe ein deutlich sichtbares Wahrzeichen Pellworms. Wer hier einen Stopp bei seinem Radausflug einlegen möchte, kann den Turm besichtigen und die herrliche Aussicht von oben genießen. Vorher sollte man sich allerdings mit dem Kur- und Tourismusservice (KTS) in Verbindung setzen. „Besichtigungen des Pellwormer Leuchtturmes finden Montag, Dienstag und am Donnerstag (Nachmittag) statt", informiert Nicole Peters vom KTS. „Wir bitten um vorherige Anmeldung." Mehr Infos dazu gibt's hier: www.pellworm.de

Die „Süderrunde" bietet auch deshalb viel Abwechslung, weil sie teils quer über die Insel und teils direkt an der Nordsee entlangführt. Dabei werden drei Badestellen mit Hundestränden passiert. Und natürlich ist unterwegs auch für Verpflegung gesorgt: Im „Strand-Café" an der Tammwarft gibt's köstlichen selbstgebackenen Kuchen und Tortenspezialitäten. Noch ein Stück weiter nördlich liegt das „Café Rosengarten". Dort werden die hungrigen Radler mit hausgemachten leckeren Inseltorten versorgt. Für ein stärkendes Mittagessen während des Radausflugs kann am Restaurant „Zur Alten Kirche" Halt gemacht werden. Gleich daneben steht die Alte Kirche St. Salvator aus dem 11. Jahrhundert. Hier finden im Sommer Orgelkonzerte und spannende Führungen statt, wobei man u.a. die kostbare Arp-Schnitger-Orgel bestaunen kann.

Weitere Ideen für einen erlebnisreichen Radurlaub an Nordsee Schleswig-Holstein finden sich in der kostenlosen nordsee Radbroschüre mit praktischen Tourenvorschlägen. Die nordsee Radbroschüre ist über die Internetseite www.nordseetourismus.de oder telefonisch unter der Tel: 04841-89750 bestellbar.

Mehr Informationen über Fahrradtouren finden Sie in der Jubiläums-Ausgabe LAND & MEER. Sie erhalten das Magazin für 8,90 Euro am Kiosk oder hier versandkostenfrei im LAND & MEER Shop.

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