LAND & MEER Rezept der Woche: Zander auf Mangold
Moderne Klassiker
Sie passen ideal zueinander, sie sind Klassiker der norddeutschen Küche und sie erleben gerade ein Revival in der gehobenen Küche. Die modernen Köche haben den Zander mit seinem grätenfreien weißen Fleisch wiederentdeckt und den Mangold vom Ruf des billigen Spinatersatzes befreit.
Um es gleich einmal vorwegzunehmen, Greenpeace rät in seinem „Fisch Einkaufsratgeber" vom Kauf des Zanders ab. Das mag für Import-Zander aus Osteuropa, der dort stark überfischt wird, zutreffen. Bei uns im Norden sieht die Sache ganz anders aus. Weil der Zander es gern trüb und dunkel hat, kommt er in einigen Flüssen und Binnenseen zwar nicht mehr so häufig vor, weil das Wasser durch Umweltschutzmaßnahmen klarer und sauberer geworden ist. In anderen Gegenden spricht man durch sein massenhaftes Auftreten schon von einer Zander-Schwemme. Fragt man Angler, die im Hamburger Hafen an der Kaikante stehen, was ihnen an den Haken geht, dann heißt es immer wieder Zander. Auch im Nord-Ostsee-Kanal wird von großen Zander-Beständen berichtet, die der Profifischer Brauer im Rendsburger Bereich mit Schleppnetzen fängt.
Sattes Grün, riesige Blätter und weiße oder rötliche Stiele. Fast ideal für die Vase. Mangold macht optisch ordentlich was her und hat deutlich mehr zu bieten, als nur als Ersatz für Spinat herzuhalten. Heute hat sich die seit über 4.000 Jahren angebaute Rübenpflanze wieder den Ruf erobert, den sie im 17. Jahrhundert schon hatte, als sie mit zu den beliebtesten Gemüsesorten zählte. Die jungen Köche haben den Mangold wieder ans Tageslicht gezerrt und sind so begeistert von ihm, dass sogar Lokale nach ihm benannt werden. Freiland-Mangold gibt es bei uns von Juni bis zum ersten Frost. Als Gemüse zubereitet werden nicht nur die knackig grünen Blätter sondern auch die Stiele. Mit frischem Mangold und Zander haben sich zwei Klassiker der norddeutschen Küche zu einem stimmigen Duett zusammengefunden.
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