Das historische Segelschiff PEKING wird im Bauch des Dockschiffes COMBI DOCK III über den Atlantik nach Hause gebracht. (Foto: Jan Sieg)

Museumsschiff PEKING tritt die Reise über den Atlantik an

Goodbye New York – Willkommen zu Hause

1911 wurde sie bei Blohm+Voss gebaut und segelte bis 1932 für die Reederei F. Laeisz über den Atlantik, seit 1976 war sie fester Bestandteil des South Street Seaport-Museums in New York, jetzt ist sie auf der Heimreise nach Hamburg an. Das historische Segelschiff PEKING wird im Bauch des Dockschiffes COMBI DOCK III den Hafen von New York verlassen und voraussichtlich Ende Juli im Hafen von Brunsbüttel ankommen.

Die PEKING wurde in den letzten Monaten auf der Caddell-Werft in New York für den Transport über den Atlantik vorbereitet. Voraussichtlich am 31. Juli wird die PEKING das Dockschiff verlassen und direkt im Anschluss in die Peters Werft nach Wewelsfleth geschleppt. Dazu Joachim Kaiser, Vorstandsmitglied der Stiftung Hamburg Maritim. Er begleitet die PEKING bei ihrer Fahrt über den Atlantik: „Wir sind stolz und nicht wenig erleichtert, dass das Einschwimmen in New York so gut geklappt hat. Die Kapitäne der beiden alten Schlepper haben einen großartigen Job gemacht, als sie die PEKING ganz behutsam ins abgetauchte Dockschiff bugsierten. Die Mannschaft der COMBI DOCK III hat die Leinen übernommen, den Rumpf genau auf die vorbereiteten Kielpallen positioniert und sogleich mit dem Leerpumpen der gefluteten Ballasttanks begonnen. Bei Dunkelwerden stand die PEKING bereits trocken. Während der vergangenen vier Tage mussten noch umfangreiche Ladungssicherungsarbeiten durchgeführt werden, bis die alte Dame im Laderaum des Dockschiffs hochseetauglich gelascht war.

Für das Ausschwimmen und das anschließende Schleppen in die Werft werden Begleitfahrten mit historischen Schiffen angeboten.

Goodbye New York – Willkommen zu Hause
Für die Überführung der PEKING und seine Restaurierung hatte der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages im November 2015 bis zu 26 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. (Foto: Jan Sieg)
26 Millionen für die Restaurierung

Für die Überführung der PEKING und seine Restaurierung hatte der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages im November 2015 bis zu 26 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Überführung und Sanierung werden durch die Stiftung Hamburg Maritim organisiert. Mit der Entwicklung, der Errichtung und den Betrieb des Deutschen Hafenmuseums wurde die Stiftung Historische Museen Hamburg beauftragt, von der auch die inhaltliche Konzeption zur späteren Nutzung der PEKING im Kontext des Deutschen Hafenmuseums erarbeitet wird.
Die PEKING gehört zu den letzten großen Frachtseglern, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgrund ihrer Geschwindigkeit, Sicherheit und Präzision noch gegen Dampf- und Maschinenschiffe antreten konnte. Das stellte sie vor allem als Transportschiff für den damals stark nachgefragten Salpeter aus Chile unter Beweis. Salpeter (Natriumnitrat) aus der Atacamawüste wurde als Stickstoffdünger und bei der Schwarzpulverherstellung eingesetzt. Bis zur Eröffnung des Panamakanals 1914 war die Route rund Kap Hoorn trotz aller Unwägbarkeiten die günstigste Möglichkeit, von Europa zur Westküste Südamerikas zu gelangen.
Die PEKING ist Teil der Flying P-Liner zu denen auch die POMMERN (Jahrgang 1903, Museumsschiff vor Mariehamn/Finnland), die PASSAT (Jahrgang 1911, Museumsschiff vor Travemünde) und die KRUZENSHTERN ex PADUA (Jahrgang 1926, aktives russisches Segelschulschiff) gehören.

Weitere Informationen zur PEKING: www.stiftung-hamburg-maritim.de

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